Seit genau einer Woche wohne ich nun bei Veronica Olesi Arunga und ihrer Familie auf der Farm. Hier erfahrt ihr, wie es sich im Lehmhaus so lebt – und woran ihr bei eurem nächsten Besuch im Kakamega Regenwald beim Koffer-Packen denken solltet.

Veronicas Farm liegt direkt am Rand des Kakamega Regenwalds. Wenn ich am Morgen in meinem Lehmhaus das Fenster öffne, sehe ich praktisch nur Grün. Grüne Bananenpalmen, grüne Sträucher, grüne Bäume.

Wenn ich aufgestanden bin, ist zuerst einmal eine Katzenwäsche angesagt. Dazu fülle ich etwas Regenwasser in das schwarze Becken und tauche dann mein Frottéetuch ins Wasser. Mit Duschgel und dem nassen Frottéetuch wird dann geschruppt. Das Frotéetuch wasche ich anschliessend im schwarzen Becken wieder aus und hänge es über meine eigens gebastelte Wäscheleine im Wohnzimmer meines Lehmhauses. Packliste: Schnur, Schere, Duschgel oder Seife, Frottéetuch.

Das ist nun also mein Lehmhaus von aussen. Ja, ich habe ein ganzes Lehmhaus für mich alleine gekriegt! Die meisten Kleinbauernfamilien haben mehrere Lehmhäuser auf ihren Farmen. Die Häuser werden von den Familien selbst gebaut, aus Erde, Kuhmist und Holzpfählen. Nur das Dach wird mit Wellblech verstärkt, damit es wasserdicht ist.

Tagsüber setze ich mich oft an meinen Schreibtisch im Wohnzimmer und erledige Arbeit. Es gibt hier zwar kein Wifi, aber dafür Internetempfang. Was allerdings ein Problem darstellt, ist der Strom: im ganzen Haushalt gibt es nur einen kleinen Solarstromgenerator. Tagsüber reicht der Strom knapp für eine Handyladung. Da bin ich mit meinen zwei Handys (eines mit der schweizer Nummer, eines mit der kenianischen), meinem Laptop und meiner Kamera natürlich deutlich überbesetzt. Glücklicherweise kann auch ich (wie Werson, siehe letztes Porträt der Woche) meine Geräte in der Muliru Farmers Office aufladen. Packliste: Steckdosenadapter, Stromschiene und Powerbank fürs Handy.

Eine friedliche Szene auf Veronicas Farm: Hier werden die Tiere langsam wieder zurück in den Stall gebracht, wo sie die Nacht verbringen werden. Im Hintergrund ist das Toilettenhäuschen zu sehen. Die „Toilette“ ist einfach ein Loch im Boden. Funktioniert eigentlich ganz gut. Was allerdings unbedingt auf die Packliste muss: Toilettenpapier!

Veronica und ihre Familie verwöhnen mich dreimal am Tag mit feinem Essen. Dieses wird stets auf dem Holzkohleherd im „Küchenlehmhaus“ (das besteht aus nur einem Raum) zubereitet. Als Mitbringsel für Kleinbauernfamilien eignen sich übrigens Nahrungsmittel, die sie auf dem Markt kaufen müssen. Also z. B. Reis, Mehl, Öl, usw..

Nach dem Essen heisst es Zähneputzen. Dazu nehme ich eine Wasserflasche mit Trinkwasser und die Zahnbürste mit Zahnpasta nach draussen und spucke nach erledigter Arbeit die Zahnpasta hinter den Zaun ins Gebüsch. Packliste: Trinkwasserkanister (wir als Europäer könnten vom ungekochten Regenwasser leicht Bauchschmerzen kriegen), Zahnbürste und -pasta, Wasserflasche und Taschenlampe (denn wenn hier das Tageslicht weg ist, ist es dunkel; in meinem Lehmhaus gibt es keinen Strom und damit auch keine Lampen).

Hier gehe ich sehr früh ins Bett, da ich gerne dann wach bin, wenn es Tageslicht gibt. Ich kann hier super einschlafen, weil am Abend bis auf das Zirpen der Grillen nichts zu hören ist. Packliste: Moskitonetz und etwas zum Befestigen des Netzes, Anti-Mückenspray, Pyjama, Schlafsack.
Danke für den Bericht und vor allem MERCI für die Packtipps! Ob ich sie jedoch in meinem Leben noch brauchen erde? Sage nie NIE!
Ich wünsche dir eine erfüllte Lehmhauszeit! Ganz e liebe Gruess us em sunnige Bärn!
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Wenn du dann doch gehst, käme ich dann auch mit… 😉
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Wäre toll, ich kann dir Veronicas Zuhause nur empfehlen! also euch beiden 😉
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Super schöne, stilvolle Bilder und heiter-witziger Begleittext!
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Dankeschön 🙂
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